Projekt 2 - Schule in Zombitse
Der Anfang vom September 2003 bis Dezember 2004

Die Kinder des kleinen Dorfes Andalamengoky bei Zombitse haben immer davon geträumt, irgendwann einmal in die Schule gehen zu können. Für die meisten Eltern war das nicht so wichtig. Der Traum der Kinder ist seit September 2003 zu mindestens zum Teil Realität geworden. Zur Verwirklichung dieses Traumes haben wir beigetragen, indem wir uns nicht nur um alle bürokratischen Formalitäten gekümmert, sondern auch die Eltern überzeugt haben, dass ihre Kinder mehr können müssen als auf den Feldern helfen oder Vieh hüten um ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Am Anfang waren es ungefähr 70 Kinder im Alter von 5 bis 14 Jahren, die zum ersten Mal in ihrem Leben Lesen und Schreiben lernten. Der Unterricht fand teils unter freiem Himmel statt, teils in einem von Eltern zur Verfügung gestellten Haus, das allerdings nur 3x3m "groß" ist und zur Erntezeit als Lagerhaus benötigt wird.

Eine Lehrerin konnte für die Schule gewonnen werden, die zunächst ohne Bezahlung arbeitet. Sie wird von der Bevölkerung mit dem Notwendigsten von den eigenen kargen Vorräten versorgt.

Inzwischen ist eine 2. Lehrkraft dazu gekommen, beide erhalten in sehr unregelmäßigen Abständen eine Vergütung als Aushilfen, da der bürokratische Weg zur "offiziellen" Einstellung sehr lang und mühsam ist.

Ein erster Versuch, ein Schulgebäude mit den Dorfbewohnern zu bauen, wurde durch einen Zyklon mit heftigen Regenfällen zunichte gemacht.

Im Oktober 2004 hatten die Bemühungen Erfolg und ein kleines Schulgebäude konnte fertiggestellt werden.

Die Fertigstellung war besonders für die Kinder ein Feiertag; viele tanzten vor Freude. Die Vermittlung elementarer Fertigkeiten, wie z.B. Lesen, Schreiben, Rechnen, sowie grundlegende Kenntnisse umweltbedingter Probleme (keine Bäume – kein Wasser – keine Vegetation) ist die einzige Möglichkeit, die Kinder vor dem Abrutschen in Kriminalität und Prostitution zu schützen und die Region langfristig vor der kompletten Entwaldung mit allen ihren Folgen zu bewahren.

Somit ist die Erziehung der Kinder die Garantie um die traditionelle Nutzung des Waldes (Brandrodung) in den nächsten 10 Jahren zu limitieren und in weiteren 10 Jahren abzuschaffen. Wichtig war anzufangen.

Die Zeit ist knapp. Hilfe verschiedener Art (Ideen, Material, Spenden) wird benötigt, damit das Weiterlaufen und die Entwicklung der Schule gesichert sind.